Chronik

Gasthaus seit 1721

Schon im Mittelalter ...

... konnten sich Gäste in Seckenheim und Umgebung nach einem arbeitsreichen Tag in Wirtshäusern stärken. Damals wie heute brauchte man eine Konzession, um einen Weinausschank zu betreiben. Dabei wurden von den Schankstätten „10 albus“ = Silberpfennige im Jahr „Umgeld“ = Umsatzsteuer erhoben. Der Bierausschank war von der Umgeldzahlung befreit, weil die Bauern in der Regel ihr Bier als Haustrunk selbst brauten.

Für die Konzession wurde eine „Schildgerechtigkeit“ erteilt. Man unterschied zwischen den sogenannten “Schildwirtschaften“  und den „Kranz-„ oder „Heckenwirtschaften. Während die „Kranzwirte“ Wein aus der Umgebung , selbstgebrautes Bier und Branntwein mit einem Zubrot ausschenken durften, war es nur den „Schildwirten“ erlaubt, ihre Gäste voll zu verköstigen und zu beherbergen. Eichenkranz oder echtes Wirtshausschild zeigten somit weithin sichtbar die Art der Konzession an.

Das Wirtshausschild wurde von den Behörden verliehen, seine Herabnahme bedeutete das Ende der Konzession. Die Schildgerechtigkeit wurde streng überwacht und bereits die begründete Beschwerde eines übervorteilten Gastes hatte den Verlust zur Folge. Wie man sieht, hat der heutige  Wirtschaftskontrolldienst schon frühe Wurzeln, leider hat sich aber die Umsatzsteuerbefreiung des Bieres nicht in unsere Zeit retten können.

1721 wurde der Gasthof „zum Anker“ als Vorläufer des heutigen "Prinz Max" in Seckenheims altem Ortsteil, dem Hunsrück, gegründet. Damit ist der "Prinzer" das älteste noch bestehende Wirtshaus Seckenheims. Die Fischer- und Schifferwirtschaft erwirbt die Schildgerechtigkeit und entwickelt sich zum gesellschaftlichen Mittelpunkt des Hunsrücks. Damals wohnen "die Fischer Seckenheims alle auf dem Wörth oder Hunsrück".

Als erster Gastwirt wird der 1687 geborene Christoffel Wolf erwähnt. Die alten Hunsrückgasthäuser, wie der Anker, werden im Nebenerwerb betrieben. Sie sind ein Zubrot für die Fischer. Der Ausschank erfolgt in der "Gast"-stube. Der Fischfang beruht auf den alten Almendrechten der Fischerzünfte des unteren Neckars. Er wird meist mit einer kleinen Landwirtschaft ergänzt.

Von 1750-1880 verändert sich die soziale Zusammensetzung des Hunsrück: der Hunsrück wird zum am dichtesten besiedelten Teil der Gemeindeund wird geprägt von den "kleinen Häuschen der Fischer und Tagelöhner". Die Gaststätte mitten im Hunsrück, ohne Fremdenzimmer und Tanzsaal, ist Treffpunkt der "kleinen Leute". Die Wirtsfamilie Zwingenberger erwirbt 1860 den "Anker" und ist über mehrere Generationen Besitzer der Wirtschaft. Die Namensänderung 1860 ist eine Referenz an Maximilian von Baden (1796-1882, ein Sohn des ersten badischen Großherzogs Karl Friedrich.

Als gesellschaftlicher Mittelpunkt des Hunsrück hatte der "Prinz Max" einst die bekannteste Kegelbahn in Seckenheim und so mancher "Kegelbub" wird sich noch daran erinnern, wie er den fallenden Kegeln aus dem Weg gesprungen ist. Drei Stammtische am Tag und neun Kegelklubs waren sein Markenzeichen.

2005 hat Familie Biegel, das Anwesen des "Prinz Max" übernommen. Nach einer aufwendigen Sanierung eröffneten sie 2006 die gemütliche Gaststube an der Ecke mit Biergarten und Speisen und Getränken aus der Region.

Der Tradition Rechnung tragend sind alle Stammtischler herzlich willkommen, für die traute Zweisamkeit bietet sich unsere gemütliche Stube an und wer sein Bier allein und in Ruhe trinken möchte, findet auch seinen Platz. Getreu dem Motto „kein Gast soll hungrig und durstig unser Haus verlassen“.

Dabei erteilen wir dem "Fast Food"-Gedanken eine klare Absage. Essen ist ein Genuss, deshalb verwenden wir in unserer Küche ausschließlich frische Lebensmittel von unserem Markthändler. Unsere Spätzle bestehen nur aus Ei und Mehl und unsere Soßen, Brühen und Suppen sind alle naturell und hausgemacht.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und wünschen angenehme Stunden im „Prinz Max“.